TY WALTINGER - CLIMATE PAINTINGS

Vom Sonntag, 20. Juni 2021 -  08:00
bis Sonntag, 19. September 2021 - 23:59
 
 

2020Hydro-PaintingÖl-Inversionengrundiertes Leinen gerahmt100 x 100 cmPhtaloblau, Indigo, Titandioxyd natur alt, Cochenille alt, Crimson extrafein (W&N) alt, Purpur (imit.), Viola superlacca, Dioxazin Violett, Echtbordeaux alt, zerriebene Metalle, 1000/1000 Sterling Silber handgeschlagenDer mit Leinen überspannte Holzrahmen wurde mit handgeschlagenem Sterling Silber überzogen und so für das Entstehen eines Hydro-Paintings vorbereitet. Im Mai wurde bei einsetzendem Regen der edle Metallgrund mit einer Alabaster-Mischung, Farbessenzen sowie fein zerriebenem Metallstaub versehen. Während des Regens flossen die eingedickten Schichten über das Leinen und wurden mit aufwändigen Rezepturen diverser Bordeaux- bzw Violettemulsionen wiederholte Male aufgetragen. Nach Tagen der Bearbeitung begann die Oberfläche des Bildes mit Hilfe der Sonneneinstrahlung natürlich zu trocknen und zeigt eine stark oxidierte Farbstellung wie auch auf Grund der massiven Einflussnahme der Naturkräfte markante Spuren.

Ty Waltinger (*1962 in Wien) arbeitet seit 1985 als freier Künstler. Seit den frühen 1990er Jahren beschäftigt er sich mit der künstlerisch-wissenschaftlichen Erforschung historischer Farbpigmente: Unter anderem verfügt Waltinger heute über eine der umfangreichsten Sammlungen wertvoller und seltener Mineralpigmente. Aus der Forschung und der Sammlung zu «Naturpigmenten» hat er mehrere Werkreihen entwickelt, die er «Cryo-Paintings», «Pigments in Ice», «Hydro-Paintings» oder «Natur-Fresken» bzw. «Zeit-Fresken» nennt. Die «prozessualen Werke», die in enger Kooperation mit der Natur, dem Klima, der Temperatur usw. entstehen, sind zeitlose und bildmächtige Metaphern für das Werden und das Vergehen.

Zusammen mit dem Künstler wird im Erdgeschoss der Kunsthalle Ziegelhütte ein «blauer Raum» eingerichtet, der die wichtigsten inhaltlichen und formalen Aspekte des Werks von Waltinger vorstellt – aber vor allem einen einmaligen Einblick in das Mysterium der Farbwelten gibt.
2020Öl-Inversionenungrundierte Leinen, Triptychon gespannt200 x 200 cm (einzeln jeweils 200 x 66,5 cm) Lithopone Silbersiegel 60% alt, Titanweiß, Chromgelb hell alt, Cadmiumgelb alt, Echtorange alt, Safran, Zinnoberrot alt, Karminrot alt, Krapprot alt, Ultramarin violett alt, Ultramarin feinst alt, Oxydschwarz Zunächst wurden die 3 gespannten Leinenkörper mit dünnflüssigen Weiß-Emulsionen dynamisch grundiert und den beginnenden, leichten Regenfällen ausgesetzt. Es folgten mehrere Gelb- und Orangerot-Essenzen, die auf Grund der Wetterbedingungen dem Bild einen fließenden Charakter verliehen. Das Schwermetall-Pigment Zinnoberrot schuf einen dichten Farbgrund, auf den bei leichtem Nieselregen mittels dynamischer Malmethodik kostbare, intensivblaue Ultramarinblaupigmente aufgetragen wurden. Das Werk zeigt heute dank seiner mehr als 200 dünnen Farbschichten, die auf „offenes“ Leinen gemalt worden sind, einen an den Rändern transparenten Charakter, während das Zentrum eine intensive Leuchtkraft aufweist, die dem von Rembrandt von Rijn bezeichneten „Teufelsblau“ entspricht. So entstand ein dynamisches Werk auf prozessual entstandener Basis.

 
 
Veranstaltungsort: Kunsthalle Ziegelhütte, Appenzell
https://www.h-gebertka.ch/kunst/ausstellungen/detail/calendar/2021/06/20/event/tx_cal_phpicalendar/ty/?tx_cal_controller
 
 
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